Derbysieg in Leverkusen

Dank eines umkämpften 62:67-Auswärtssiegs gegen die zweite Mannschaft der Bayer Giants Leverkusen befinden sich die Kellerkinder zurück in der Erfolgsspur. Die Verletzung von Patrick Reusch überschattet allerdings die Freude über diesen wichtigen Triumph im Playoffrennen.

Schon im ersten Angriff des Spiels war ersichtlich, dass sich die Deutzer Mannschaft nach dem schwachen Auftritt in der Vorwoche von ihren gewohnten Seite präsentieren wollte. Nach guter Ballbewegung fand Philipp Pfeifer Chris Kunel für die ersten Punkte des Spiels. Auch in den Folgeminuten entwickelten die Kellerkinder offensiv einen guten Rhythmus. Lennart Boner wurde mehrfach von seinen Mitspielern direkt in der Zone in Szene gesetzt. Von der Dreierlinie zeigten sich anfangs Philipp Pfeifer und Anton Geretzki treffsicher. Allerdings häuften die Kellerkinder schnell eine Menge Fouls an, schickten die Leverkusener oft an die Freiwurflinie. Durch einen spektakulären Dreier von Joe Koschade aus neun Metern unmittelbar vor der Viertelsirene gingen die Kellerkinder mit einer Führung in die erste Viertelpause (25:27).

Das zweite Viertel war besonders von hoher Intensität in der Verteidigung und Physis auf beiden Seiten geprägt. Dadurch beeinträchtigten sich beide Teams gegenseitig und hatten Mühe, klare Wurfoptionen zu finden. Erst nach zwei Spielminuten sorgte Lukas Wandel per Freiwurf für den ersten Zähler auf Deutzer Seite. Auch wenn offensiv vorerst wenig gelingen mochte, stellten Ben Uzoma und Lenny Boner mit ihrer Präsenz in der Zone sicher, dass Leverkusen keine offenen Abschlüsse in der Zone herausspielen konnte. Gegen Ende des Viertels konnten die Kellerkinder ihre gute Defense dann auch endlich in Fastbreakpunkte ummünzen. Paradebeispiel hierfür war der Touchdownpass von Lenny Boner auf Patrick Reusch zum 32:32. Solche vereinzelten Nadelstiche reichten aus, um bis zur Halbzeit die Führung zu übernehmen (35:38).

Das dritte Viertel ähnelte wiederum dem Spielbeginn. Auf beiden Seiten war wieder mehr Entschlossenheit auf dem Weg zum Korb zu spüren. Auf Deutzer Seite verkörperte besonders Ben Uzoma diese Entschlossenheit. Sechs Punkte in kurzer Zeit verbuchte der Center und sorgte dabei mit einem krachenden Dunk zum 39:45 für ein Statement. Trotzdem blieb es bis zum 46:49 knapp, ehe zunächst Florian Schulz und direkt im Anschluss Joe Koschade jeweils einen Dreier einnetzten. Zum Ende des Viertels erarbeiteten sich die Kellerkinder das erste Mal in diesem Spiel einen zweistelligen Abstand, der bis zur letzten Viertelunterbrechung Bestand hatte (47:59).

Insbesondere die defensive Intensität war in dieser Phase des Spiels auf Deutzer Seite unfassbar hoch. Um jeden Loseball kämpften die Kellerkinder – zumeist auch erfolgreich. So forcierte zunächst Lukas Wandel einen Steal per Jumpballpfiff und wenig später rettete Paul Hörschler seinem Team den Ballbesitz, obwohl am Boden liegend und von mehreren Gegenspielern umringt. Diese Hustleplays kompensierten die maue Ausbeute im Angriff. Lediglich der vierte Dreier des erneut exzellent aufgelegten Joe Koschade sorgte in dieser Hinsicht für Entlastung (51:62). 

Bis auf 57:62 holten die Gastgeber auf. Knapp vier Minuten vor Schluss waren es dann Philipp Pfeifer und Patrick Reusch, die für die vielleicht wichtigsten Deutzer Punkte sorgten. Auch gegen die druckvolle Leverkusener Verteidigung behielt Aufbauspieler Reusch die Übersicht und fand den hart zum Korb cuttenden Philipp Pfeifer genau im richtigen Moment. Einige Angriffe später sorgte Patrick Reusch mit einem Pull-up-Jumper für die Vorentscheidung (57:66). Umso größer war das Entsetzen, als Patrick Reusch nach einer Defensivaktion 35 Sekunden vor dem Ende unglücklich auf den Boden aufschlug. Die Untersuchung im Krankenhaus ergab die Diagnose eines Trümmerbruchs im Handgelenk, der eine Operation erfordert. Somit werden die Kellerkinder bis auf Weiteres ohne ihren Floor General auskommen müssen. 

Insofern ist die Freude über den 62:67-Sieg gegen Playoffkonkurrent Leverkusen getrübt. Immerhin zeigten die Kellerkinder in einer hochintensiven Partie vor den Augen der etwa 50 mitgereisten und lautstark unterstützenden Fans die richtige Reaktion auf die Leistung der Vorwoche. Zudem steht der DTV nun wieder auf dem siebten Tabellenplatz und ist Teil eines Vierervergleichs mit Herten, Hagen und Leverkusen. 

Coach Nils Müller ordnete das Geschehen wie folgt ein: „Die Verletzung von Patrick hat uns alle spürbar geschockt. Wirkliche Freude wollte nach dem Spiel bei keinem aufkommen, obwohl wir mit einer so starken und vor allem kämpferischen Leistung hervorragend auf das Wulfen Spiel reagiert haben. Ich weiß aber auch, dass die Mannschaft gerade jetzt für Patrick noch enger zusammenrücken wird, um das Ziel Playoffs zu erreichen.“

Punkteverteilung:
Paul Hörschler (2), Patrick Reusch (9), Anton Geretzki (10/2 Dreier, 9 Rebounds), Joe Koschade (15/4), Lukas Wandel (1), Julian Litera, Florian Schulz (5/1, 6 Rebounds), Philipp Pfeifer (9), Chris Kunel (4), Ben Uzoma (8, 4 Blocks), Lenny Boner (4), Timo Steffens

Endergebnis:
62:67 (25:27; 10:11; 12:21; 15:8)

Highlights der Partie auf dem DTV-YouTube-Kanal.
Bilder und Infos gibt es wie gewohnt auf dem Instagram-Profil der Kellerkinder.

Am kommenden Samstag (25.01.) empfangen die Kellerkinder mit den bringiton Ballers Ibbenbüren einen Aufstiegsaspiranten der Regionalliga West. Das Hinspiel verlor das Deutzer Kollektiv noch deutlich (91:74). Nichtsdestotrotz möchten die Kellerkinder in ihrer gewohnten Rolle als Underdog für die Überraschung sorgen und hoffen dabei auch auf die Unterstützung der Fans. Sprungball ist um 18:30 Uhr im Reitweg.

1,2,3…Kellerkinder!

Fotos: Viola Sophie

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