DTV beendet Ibbenbürener Lauf

Mit dem Tabellenachten aus Ibbenbüren kommt am Samstagabend eine selbstbewusste Mannschaft nach Köln, die nicht nur die letzten fünf Spiele in Serie gewonnen hat, sondern am Wochenende zuvor auch den bis dahin ungeschlagenen Tabellenführer Düsseldorf in heimischer Halle besiegen konnte (92:90). Dementsprechend klar scheint die Rollenverteilung vor dem Spiel. Doch da haben die Gäste die Rechnung ohne die Aufsteiger aus Deutz gemacht, die in der Tabelle nur drei Plätze hinter dem TVI stehen und drei der letzten vier Heimspiele für sich entscheiden konnten. 

Nach einer schnellen 5:0-Führung der Gäste kommen die Hausherren gut in die Partie. Auch wenn die Trefferquote zunächst nicht stimmt bleibt der DTV stets in Schlagdistanz, findet nach Treffern von Steffens und Türkan schnell Anschluss (4:5), hält den TVI die letzten drei Minuten des Viertels scorelos und nimmt nach den Körben von Schulz und Warnecke ein Zwei-Punkte-Polster mit in die Viertelpause (15:13). 

Im zweiten Viertel vergrößert DTV-Center Warnecke den Vorsprung zunächst (19:15), dann allerdings kommt der erste Lauf der Gäste, die gleich über mehrere gefährliche Offensivkräfte verfügen. Mit Benjamin Fumey haben sie einen erfahrenen Zweitligaspieler und den neuntbesten Scorer (18,3 PPG*) der aktuellen Saison in ihren Reihen. Hinzu kommt der US-Rückkehrer Denzel Johnson, der in fünf Partien für den TVI starke 23,8 Punkte im Schnitt erzielt, sowie Point Guard Zemhoute und Flügel-Import Tahraoui, die beide im Schnitt ebenfalls zweistellig punkten. 

Mit einem 8:0-Lauf erobern sich die Gäste die Führung zurück (19:23) und bauen diese mit einem weiteren 8:0-Lauf von Johnson auf acht Punkte aus (23:31). Doch die Kellerkinder zeigen sich unbeeindruckt, legen zwei Minuten vor der Halbzeitpause durch die Treffer von Pfeifer und Boch einen eigenen 6:0-Lauf aufs Parkett (29:31) und gehen nach einem erfolgreichen Dreier von Julian Litera mit lediglich vier Punkten Rückstand in die Kabine. 

Nach dem Seitenwechsel gerät die DTV-Offensive zunächst ins Stocken, was die Gäste nutzen um nach drei Minuten im dritten Viertel erneut auf acht Punkte davonzuziehen (36:44). Das Selbstbewusstsein aus den letzten Wochen ist dem TVI auch in der Spielweise anzusehen. Immer wieder versuchen sie sich in Einzelaktionen, die einzig beim US-Amerikaner Johnson auch regelmäßig gelingen. Der 25-Jährige, der in der Winterpause überraschend zum TVI zurückkehrte, spielt die kompletten 40 Minuten durch, avanciert zum Topscorer der Partie und erzielt starke 34 Punkte. 

Doch mit schönen Passstafetten, einer konsequenten Penetration der Zone und einigen konsequent zu Ende gespielten Schnellangriffen kommt der DTV immer wieder zu einfachen Punkten und übernimmt spätestens jetzt die Kontrolle über die Partie. Mit einem schnellen 11:0-Lauf erobern Schulz, Boch und Pfeifer die DTV-Führung zurück (47:44), die der Aufsteiger bis zum Ende nicht mehr abgeben wird. Nachdem Marc Verlemann in der 28. Spielminute fünf Punkte in Folge erzielt, führen die Domstädter sogar mit zwölf Punkten (62:50) und gehen mit sechs Punkten Vorsprung ins Schlussviertel (66:60). Mit 34 Punkten erzielt der DTV in einem sehr ansehnlichen dritten Viertel mehr Punkte als in der kompletten ersten Halbzeit – ein Ausrufezeichen, das die Zuschauer in der Halle mit lautem Jubel quittieren. 

Im Schlussviertel wird es jedoch nochmal spannend. Denn die Gäste geben nicht auf, bleiben in Schlagdistanz und sind zur Mitte des Schlussviertels wieder auf zwei Punkte dran (75:73). Die Hausherren allerdings lassen sich nicht aus der Ruhe bringen. Allen voran ist es Kapitän und Aufbauspieler Gero Boch, der in dieser wichtigen Phase einen kühlen Kopf bewahrt und der Mannschaft auch mit seinen Freiwurftreffern letztlich den Sieg sichert. Mit 19 Punkten ist er DTV-Topscorer des Abends und unterstreicht seine tolle Leistung mit 8 Rebounds und 6 Assists. Philipp Pfeifer erkämpft den Kellerkindern zudem in der Schlussphase mit seinen Offensivrebounds mehrfach zweite Wurfchancen und erzielt mit 12 Punkten und 14 Rebounds ein starkes Double-Double. 

Am Ende gewinnt der DTV verdient mit acht Punkten Vorsprung (85:77) und revanchiert sich damit für die ärgerliche Acht-Punkte-Niederlage im Hinspiel. Den Unterschied macht am Ende des Abends die mannschaftliche Geschlossenheit und eine erneut starke Leistung von der Bank. Gleich fünf Kellerkinder punkten zweistellig, hinzu kommen 35 Punkte von der Bank. Auch Coach Kyriasoglou zeigt sich nach dem Sieg sehr zufrieden: „Schön, dass wir Wiedergutmachung für die unnötige Hinspielniederlage betreiben konnten. Aufgrund unserer personellen Ausfälle und der Tatsache, dass Ibbenbüren sich wieder mit Johnson verstärkt hat, war uns bewusst, dass das nicht leicht wird. Schön, dass sich unser Teambasketball am Ende durchgesetzt hat.“

Denn erneut konnte Point Guard Patrick Reusch, der immer wieder von Verletzungen gebremst wird und in seiner ersten Saison in Deutz erst auf fünf Einsätze kommt, nur zusehen und die Mannschaft von der Bank aus unterstützen. Ebenso fehlt der langzeitverletzte Nachwuchscenter Benjamin Uzoma (Patellasehne) weiterhin. Auch er konnte aufgrund von langwierigen Beschwerden erst fünfmal für den DTV auflaufen. Außerdem fehlt gegen Ibbenbüren mit Forward Yannick Ossey eine wichtige Option in der Deutzer Defensivarbeit. Im Gegensatz zu Reusch und Uzoma wird er am kommenden Wochenende definitiv wieder ins Deutzer Line-Up zurückkehren können. Den beiden verletzten Spielern wünschen wir gute Besserung und freuen uns auf ihre Rückkehr.

Durch den Sieg macht der DTV einen wichtigen Schritt im Kopf-An-Kopf-Rennen um den Klassenerhalt und hat nach den Niederlagen von Salzkotten und Leverkusen wieder einen Sieg Vorsprung auf die Verfolger. Nach 19 Spieltagen in der 1. Regionalliga West stehen die Domstädter hinter den punktgleichen Dortmundern auf dem elften Tabellenrang. Die Dortmunder kommen in zwei Wochen zum direkten Duell nach Köln, zunächst allerdings muss die Mannschaft von der Schäl Sick zum Auswärtsspiel nach Recklinghausen. Tip-Off ist am kommenden Samstag (16.02.2019) um 19:30 Uhr in der Vestischen Arena Alfons Schütt. 

1,2,3…Kellerkinder!

Für die Kellerkinder am Ball:
Boch (19), Schulz (13), Pfeifer (12), Türkan (10), Warnecke (10), Verlemann (7), Litera (5), Vermum (5), Steffens (4), Wandel.

Punkte nach Vierteln:
1. Viertel: 15:13, 2. Viertel: 17:23, 3. Viertel: 34:24, 4. Viertel 19:17 – Endergebnis: 85:77.

*PPG=Points Per Game

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