Verpasste Überraschung gegen Recklinghausen

Nach einer guten Trainingswoche rechnet sich die Mannschaft des DTV durchaus Außenseiterchancen aus. Mit den Citybasket Recklinghausen treffen sie auf eine Mannschaft, die das Potential hat oben in der Liga mitzuspielen, doch die dazu nötige Konstanz bisher hat vermissen lassen. So spielte die Mannschaft gegen Topteams wie Herten oder Düsseldorf sehr stark und verlor gegen jene nur ganz knapp, während sie sich gegen Teams aus dem unteren Tabellendrittel, wie Leverkusen oder Kamp-Lintfort, sehr schwer taten und nur knapp gewannen beziehungsweise sogar verloren. Während die Gäste alle Auswärtsspiele bislang für sich entscheiden konnten, warten sie in der heimischen Halle weiter auf ihren ersten Saisonerfolg – genau wie der Deutzer TV.

Um das zu ändern, muss für die Deutzer am 7. Spieltag endlich ein guter Start her, hatten sich die Domstädter ihre Siegchance in den vergangenen Partien bereits im ersten Viertel genommen, weil sie schlichtweg zu lange brauchten, um ins Spiel zu finden. In der Starting Five stehen neben den Stammkräften Boch, Pfeifer und Warnecke auch Yannick Ossey, der Marc Verlemann ersetzt, sowie Ali Türkan, der für Julian Litera in die Anfangsfünf rotiert.

Der DTV startet ordentlich in die Partie und liegt nach drei Spielminuten und einem schönen Midrange-Jumper von Gero Boch mit 8:5 in Führung. Dann allerdings verlässt die Deutzer das Wurfglück, gleich mehrere Bälle werden darüber hinaus im Schnellangriff vertändelt, während die Gäste konsequent den Weg zum Brett suchen und erstmals mit einem 8:0-Lauf davonziehen (8:13). Ali Türkan bringt den DTV zwar mit einem schönen Schuss aus der Corner wieder auf drei Punkte heran. Dann allerdings erhöhen die Gäste den Vorsprung erneut, durch ein Vier-Punkte-Spiel und einen krachenden Dunking. Nach sieben Spielminuten und einem Spielstand von 10:19 nimmt DTV-Trainer Mario Kyriasoglou die erste Auszeit und ermahnt die Mannschaft vor allem zu konsequenterem Defensivverhalten. Die restlichen drei Minuten bis zur Viertelpause entscheiden die Kellerkinder dann zwar mit 8:7 für sich, doch die Lücke des ersten kleinen Laufs klafft weiterhin. Der Rückstand beträgt nach den ersten zehn Spielminuten neun Punkte (17:26).

Im zweiten Viertel wechseln beide Trainer durch und die Kellerkinder nutzen ihre Chance zu einem ersten kleinen eigenen Lauf. Ein 7:0-Run von Wandel, Steffens und Schulz bringt den DTV wieder auf vier Punkte heran (26:30) und zwingt Gästecoach Hülsmann zur ersten Auszeit nach 14 Spielminuten. Das Momentum scheint nun wieder auf der Seite der Heimmannschaft zu liegen. Doch die Schnellangriffe können die Hausherren weiterhin nur spärlich nutzen, kommen bis zum Viertelende, mit der Ausnahme eines Feldwurfs, nur noch von der Freiwurflinie zu Punkten und müssen erneut abreißen lassen. Zur Halbzeit steht es 33:45.

Nach dem Seitenwechsel stehen die Kellerkinder defensiv deutlich kompakter, spielen aggressiver und nutzen ihre Chancen in der Offensive wieder konsequenter. So robben sich die Domstädter Punkt für Punkt an die Citybaskets heran, gewinnen das dritte Viertel mit 20:14 und sind vor dem Schlussviertel wieder in Schlagdistanz (53:59).

Den entscheidenden Spielabschnitt beginnen die Gäste mit einem 5:0-Lauf (53:64). Doch der DTV lässt nicht abreißen, antwortet direkt und verkürzt mit einem eigenen 5:0-Lauf auf 58:64. Boch und Schulz verkürzen sechs Minuten vor Schluss sogar auf vier Punkte (62:66) und ein Sieg ist wieder möglich. Recklinghausen zieht vier Minuten vor Schluss nochmals auf acht Punkte davon, doch die Kellerkinder antworten erneut und sind drei Minuten vor der Schlusssirene erneut auf vier Punkten dran (66:70). Doch letztendlich fehlt dem DTV in der Crunchtime das nötige Wurfglück und die Abgeklärtheit, um das Spiel nochmal zu ihren Gunsten zu drehen. Ballverluste und Fehlwürfe auf Seiten der Kölner spielen Recklinghausen am Ende in die Karten, hinzu kommt das überschrittene Mannschaftsfoullimit, sodass die Kellerkinder am Ende zu hoch verlieren (66:79).

„Wir haben wieder gezeigt, dass wir auch mit guten Mannschaften in der Liga mitspielen können. Am Ende waren es erneut die Kleinigkeiten, die den Unterschied gemacht haben: Individuelle Fehler in der Verteidigung und schlechte Abschlüsse in der Offensive. Gerade in Überzahlsituationen haben wir zu viele Ballverluste kreiert und uns schlichtweg nicht belohnt. Das sind die Kleinigkeiten, die wir in den Griff bekommen müssen, um solche Spiele künftig auch gewinnen zu können. Aber ich glaube, dass wir viel Positives aus dem Spiel mitnehmen können und das in Dortmund am kommenden Wochenende kanalisieren werden“, resümiert Trainer Mario Kyriasoglou nach der Partie.

Dabei blickt er voraus auf das Keller-Duell gegen den SVD 49 Dortmund am kommenden Wochenende. Dann werden die Kellerkinder von einem direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt empfangen. Dortmund hat jedoch bereits zwei Siege auf dem Konto, gewann sowohl gegen Kamp-Lintfort als auch gegen Hagen-Haspe. Somit stehen die Tabellenelften einen Platz vor dem DTV, der mit einem Sieg und nunmehr sechs Niederlagen auf dem zwölften Tabellenrang steht. Tip-Off ist um 19:00 Uhr in der Dortmunder Brügmann-Sporthalle.

1,2,3…Kellerkinder!

Für die Kellerkinder am Ball:
Pfeifer (14), Steffens (12), Schulz (10), Ossey (7), Warnecke (6), Boch (6), Wandel (5), Türkan (4), Vermum (1), Verlemann (1), Litera, Janicot.

Punkte nach Vierteln:
1. Viertel: 17:26, 2. Viertel: 16:19, 3. Viertel: 20:14, 4. Viertel 13:20 – Endergebnis: 66:79.

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